Wieder Hochwasser-Alarm in Walporzheim – Mitarbeiter der Kreisverwaltung behindern Hochwasserschutz

Wieder Hochwasser-Alarm in Walporzheim – Mitarbeiter der Kreisverwaltung behindern Hochwasserschutz

Die Hochwasserberichte rund um die jüngsten sogenannten 2-jährigen Hochwasser nahmen die Mitglieder des Ortsbeirates Walporzheim unter starker Beteiligung der Einwohner des Ortes zum Anlass, sich im Rahmen der Reihe ‚FWG-vor-Ort‘ am Walporzheimer Ahrufer ein Bild von der Lage zu machen.

Und wie ist die ‚Stimmung? „Die Menschen haben wieder Angst. Wir fühlen uns im Stich gelassen“, so Ortsvorsteherin Petra Lanzerath. NIemand hat mehr Verständnis dafür, dass nach dreieinhalb Jahren noch nicht einmal notwendigste Schutzarbeiten begonnen haben.

Was war geschehen: Nach starken aber nicht unüblichen Regenfällen waren steigende Ahrpegel für den 09.01.25 vorhergesagt. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes waren deshalb in der Stadt im Sinne des Hochwasserschutzes unterwegs, so auch in Walporzheim. Dort wurde im Bereich des Walporzheimer E-Werkes ein notdürftiger Erdwall errichtet, mit dem Ziel, die Ahr nicht über die Ufer treten zu lassen. Dies traf auf den Widerspruch von Mitarbeitern der Kreisverwaltung. Trotz des Widerspruchs wurde der Notdamm aber fertiggestellt und später am Abend sogar noch erweitert. Zum Glück, wie besorgte und verängstigte Anwohner berichteten, war doch das Hochwasser kurze Zeit später nur wenige Zentimeter unter der Dammkrone zum Stehen gekommen und eine Überschwemmung der Ahruferstraße im Dorf nur knapp verhindert worden.

„Diese Ereignisse machen erneut deutlich, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt. Wiederholt haben wir, Ortsbeirat und Stadtverwaltung, die Kreisverwaltung aufgefordert, das Höhenniveau der Ahr so abzusenken, dass die Ahruferstraße vor normalen Hochwassern wieder geschützt ist. Am 9. Januar wurde der Nachweis erbracht, dass die Ahruferstraße in Walporzheim ab einem Pegel von 2,50 m in Altenahr konkret gefährdet ist. Wir fordern die Kreisverwaltung daher erneut zum Handeln auf“, erläutert FWG-Ortsbeiratsmitglied Klaus Beu die Situation und die Erwartung der Anwohner.

In diesem Zusammenhang muss auch auf die Ankündigung der Bundesbahn verwiesen werden, den Bahndamm von Walporzheim aus in Richtung Dernau 2025 wiederherzustellen. Dies bedeutet, dass dann der Abtransport der Anlandungen mit Hilfe von schwerem Gerät über dieses Gelände nicht mehr möglich und ein Transport über die engen Dorfstraßen kaum vorstellbar ist. Fatal angesichts riesiger Mengen abzutransportierender Ablagerungen.

„Bei allem Planungs- und Genehmigungsbedarf für die sicherlich umfangreiche Maßnahme fehlt mir nach so langer Zeit das Verständnis dafür, dass hier noch nichts passiert ist. Die Hochwassergefahr für Walporzheim ist jetzt real geworden – es muss dringend etwas geschehen,“ fasste Alfred Förner, FWG Fraktionsvorsitzender, abschließend zusammen.

Der ebenfalls anwesende FWG-Kreisvorsitzender Jochen Seifert will das Problem über die Fraktion erneut zum Thema im Kreistag machen. „Irgendwann muss gesunder Menschenverstand sich doch durchsetzen“, so Jochen Seifert. Alle Walporzheimer hoffen es!

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